In der Literatur zu Wespen und Bienen wird im Zusammenhang mit deren Parasiten öfters der Begriff Trabantenfliege gebraucht. Wer jetzt denkt, es handelt sich dabei um eine bestimmte Fliegenart, täuscht sich. Dipterenexperten schütteln über diesen Begriff den Kopf, denn er paßt auch namentlich nicht zu einer Fliegengattung oder Familie. Ist wohl nur eine Ableitung vom Verhalten der Fliege.

Bellmann 2005, S. 22 "Bienen Wespen Ameisen", wird die Trabantenfliege zu den Raupen- oder Schmarotzerfliegen (Tachinidae) gestellt.
Bei Witt 1997, S. 56, "Wespen beobachten, bestimmen", zur Gattung Metopia (Aasfliegen-Calliphoridae).
Blösch 2000, S. 102, "Die Grabwespen Deutschlands", zur Gattung Metopia (Sarcophagidae, Miltogramminae)

Nach meinen Beobachtungen kommen Fliegen aus verschiedenen Familien in Frage, die als Kleptoparasiten bei Grabwespen auftreten. Als Trabantenfliege dürften dann aber nur die gemeint sein, die zur Unterfamilie Miltogramminae gehören.

Wie auch immer, ich habe dazu mal ein paar Fotos gemacht. Fliegen, die nur am Nest gelauert haben, bekamen den Namen "Kleptoparasit und diejenigen, bei denen ich auch die Flugverfolgung beobachten konnte, den Namen "Trabantenfliege". Sie verfolgt diverse Hymis bis ans Nest. Dabei hält sie im Flug exakt den Abstand (ca. 20 cm) und Flugrichtung der z. B. Grabwespe bei. Am Nest wartet sie geduldig, bis die Wirtin außer Haus ist, um in dieser Zeit ihr eigenes Ei im Nest abzulegen. In einigen Fällen stürzen sie aber auch direkt hinter der Wespe mit ins Nest und kommt auch schnell als erste wieder heraus.
Nachdem eine Ammophila sabulosa - Sandwespe ihre Raupe in ihr Nest trug, konnte ich beobachten, wie die Fliege sich einfach an den oberen Nestrand setzte und 2 Eier ins Nest plumpsen liess.